Persönliches

Die Pracht der Rosen und ihre Dornen begleiten uns ein Leben lang.
Um auch eine persönliche und nicht nur arbeitstechnische Vertrauensbasis auf Transparenz zwischen Ihnen und mir aufzubauen, habe ich lange überlegt, wie ich dies am besten bewerkstelligen kann. So habe ich mich entschlossen, Ihnen etwas über mein bisheriges Leben preiszugeben.
Begleiten Sie mich bei meinen Erinnerungen an einige Situationen und Schicksalsschläge meiner Person, die mich geprägt haben und zu der Frau machten, die ich heute bin. Ich möchte, dass Sie nachvollziehen können, dass ich nur über etwas schreibe bzw. spreche, von dem ich auch wirklich eine Ahnung habe und ich von Ihnen bei den vielen Fragen bei dem Matching-Verfahren nichts so Persönliches fordere, was ich nicht selbst bereit bin auszufüllen. (Hierzu geben Sie auch bei dem Vorvertrag für das Matching-Verfahren Ihre schriftliche Einwilligung.)
Meine stark zusammengefasste Biographie bitte ich Sie, neutral und ohne Bewertung sowie eigener Interpretation zu lesen.
(Ich suche keinen Mann und ebenfalls möchte ich kein Mitleid von Ihnen. Sie sollen aber wissen, dass ich nicht mit dem golden Löffel aufgewachsen bin.)
An viele Lebenssituationen erinnere ich mich, als wie wenn es gestern gewesen wäre.
Über das Leben in der alten Heimat hatten meine Eltern nie ein Wort verlauten lassen. Ebenso wenig war über den Krieg, den beide Elternteile miterlebt hatten, jemals gesprochen worden. Das wenige, was mir davon bekannt ist, habe ich von meiner Tante erfahren.

Meine Eltern hatten aus kinderreichen Familien aus dem Sudetenland gestammt und hatten zu den Vertriebenen gehört.
Die Eltern meiner Mutter hatten einen Bauernhof mit Hühnern, Schweinen, Kühen und Arbeitspferden besessen, um die eigenen Wiesen, Äcker und Wälder zu bewirtschaften. Vor dem Haus hatte sich ein Teich befunden, in dem ein kleiner Bruder meiner Mutter tragisch ertrunken war.
Es war äußerst mühsam gewesen, den gesamten Hof ohne moderne Geräte und Maschinen zu bewirtschaften – heute ist das kaum vorstellbar. Deshalb hatte jedes Kind auf dem Hof mitarbeiten müssen. In dieser Zeit hatte es noch keine soziale Absicherung gegeben, und nur der Erstgeborene hatte die höhere Schule besuchen dürfen.
Meine Mutter hatte Pferde über alles geliebt; dass ihr vernarbtes Handgelenk daher rührte, hatte nichts daran geändert. Eines der Pferde hatte sie als Kind an der Leine mitgeschleift, und wäre der Arzt nicht rechtzeitig gekommen, dann wäre sie an Blutvergiftung gestorben. Dies hatte ich erst Jahre später erfahren, als ich als kleines Mädchen gefragt hatte, ob ich mit meiner Freundin zum Reiten gehen dürfte. (Die Mutter meiner Freundin hätte mich damals kostenlos mitgenommen und auch etwas für das Reiten bezahlt.) Ihre Antwort war ein klares NEIN gewesen. Ich erinnere mich noch gut an die Tränen, die ihr damals über das Gesicht gelaufen waren, als sie mir erklärt hatte, dass sie Angst um mich hätte.
Was meinen Vater betrifft, so hatte ich es leider versäumt, mehr über seinen Geburtsort und seine Vergangenheit zu erfragen. Ich hatte wohl gedacht, es würde immer so weitergehen wie bisher. Von seinen Geschwistern hatte ich ebenfalls nichts erfahren.
Als junges Mädchen hatte sich meine Mutter immer schnell im Keller verstecken müssen, um nicht von den Soldaten während des Zweiten Weltkriegs vergewaltigt zu werden. Der Keller war dunkel und weder von außen noch vom Wohnraum aus sichtbar gewesen.
Meine Mutter war als zweitältestes Kind oft bestraft gewesen. Sie hatte die Schuhe des älteren Bruders aufgetragen, was sich später bei ihren Füßen gerächt hatte. Als ältestes Mädchen hatte sie ihrer Mutter bei der Hausarbeit und auf dem Bauernhof unterstützen müssen.
Kurz bevor sie vertrieben worden waren, hatten mein Opa und meine Mutter nachts noch einige persönliche Gegenstände aus dem Fenster geschmuggelt. Am nächsten Tag in der Früh waren die gesamte Familie mit der Großmutter und der taubstummen Großtante im Pferdegespann und den wenigen Sachen, die sie gerettet hatten, zum Lager nach Buchau gefahren. Von dort war es mit der Hälfte der Säcke im mit Stroh ausgelegten Viehwagen, der total überfüllt gewesen war, weiter nach Nürnberg gegangen. Dort waren sie im Auffanglager, einer Sporthalle, bis zur Weiterfahrt untergebracht gewesen.
Nachdem sie alle mit dem Wenigen, was sie inzwischen noch besaßen, in Eichstätt angekommen waren, waren sie dort nicht gerne gesehen gewesen. Hatte es doch auch dort Armut gegeben! Hier waren sie in einem Saal in der Willibaldsburg untergebracht, den sie sich mit über 40 anderen Personen geteilt hatten. Im Burghof hatte meine Oma einen kleinen Ofen, auf dem sie für die Familie eine Suppe oder Kartoffeln gekocht hatte. Woher der Ofen gestammt hatte, kann mir meine Tante bis heute nicht sagen.
Als Wiedergutmachung hatte die ganze Familie insgesamt 40 Reichsmark erhalten.
Die Mutter und die Geschwister meines Vaters waren auf dem Berg untergekommen. Mein Vater war später mit einer Verletzung am rechten Oberarm, verursacht durch einen Granatsplitter, aus einem Kriegsgefangenenlager zurückgekehrt.
Meine Tante, von der ich vieles erfahren habe, hatte ihn als einen sehr geselligen und humorvollen Mann kennengelernt. Ich erinnere mich an einen ruhigen und in sich gekehrten, liebevollen Vater.
Wäre meine Mutter mit ihrem ungeborenem fünften Kind nicht mit dem Wäschekorb auf der Treppe vom Speicher gestürzt, wäre ich das sechste Kind. Sie war bis dahin Mutter von vier Jungen. Drei meiner Brüder waren zu diesem Zeitpunkt bereits erwachsen und teilweise verheiratet gewesen, während der vierte Sohn ein Nachzügler war, bevor ich einige Jahre später zur Welt kam.
Ich hörte oft, dass mein Vater damals gesagt haben soll, wenn es wieder ein Junge wird, dann wirft er diesen zu den Kapuzinern über die Klostermauer, die direkt hinter dem Krankenhaus ist. Die Kapuziner hatten damals schon so gut wie keinen Nachwuchs an Mönchen mehr. Als ich schließlich geboren worden war, war natürlich alles paletti gewesen – welch ein Humor!
Mit fünf Jahren war ich wegen einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus gewesen. Zur selben Zeit war meine Mutter dort wegen Gebärmutterkrebs gewesen. Sie hatte eine Totaloperation. Die Ärzte hatten sie aufgegeben und meinem Vater mitgeteilt, dass er sich eine neue Frau für die beiden Kinder suchen solle, da meine Mutter keine sechs Monate mehr zu leben hätte. Mein Vater war daraufhin ein gebrochener Mann gewesen und hatte nicht mehr an ihre Genesung geglaubt.
Nach der Operation war meine Mutter mit mir in ein Kloster gegangen, um sich gesund pflegen zu lassen. Als sie sich etwas erholt hatte, waren wir in das Obergeschoss eines Reihenmittelhauses gezogen. Die Besitzerin hatte im Erdgeschoss mit ihrem Collie, der mich beim Spielen im Gesicht verletzt hatte, gewohnt. Hätte er mich etwas weiter rechts erwischt, wäre ich jetzt auf dem linken Auge blind. Es war mein Fehler gewesen. Dennoch hielt ich bis 2016 an meiner Liebe zu Collies fest – es war bereits mein vierter.
Obwohl keine Arbeitskraft gesucht worden war, hatte meine Mutter eine Stelle in einer Näherei gefunden. Kurz darauf hatte sie gehört, dass der Besitzer Mitleid mit ihr, einer bis auf die Knochen abgemagerten Frau mit ihrer kleinen Tochter gehabt hatte. Diese Barmherzigkeit hatte meiner Mutter Geld für die Miete und etwas zum Essen beschert. Sie hatte einen Neubeginn gewollt, da mein Vater sie während ihrer Krankheit weder unterstützt noch an sie geglaubt hatte. Dieser Neubeginn dauerte nur etwa ein halbes Jahr, da sie uns beide nicht dauerhaft ernähren gekonnt hätte.
Zuhause war ich kurz darauf die Kelleraußentreppe hinuntergestürzt und hatte mehr Glück als Verstand. Leider war damals im Krankenhaus versäumt worden, meine Wirbelsäule zu röntgen.
Fällt Ihnen etwas auf? Alles wiederholt sich im Leben. Bis dahin war es nur der Unfall mit dem Tier, der Zeitraum von sechs Monaten und der Sturz. Später sollte es noch viele weitere Parallelen zum Leben meiner Mutter geben.
Als ich etwas über elf Jahre alt gewesen war, war ich eines Morgens tränenüberströmt aufgewacht und hatte immer wieder zu meiner Mutter gesagt: „Hoffentlich schafft er es.“ Bis dahin hatte ich nichts von einem zweiten Gesicht gewusst.
Mit Schmerzen war ich damals mit meinem Fahrrad zur Schule gefahren. Um ca. 10:30 Uhr war ich aufgrund der unerträglichen Rückenschmerzen nach Hause geradelt. Als ich auf den Wohnblock zugefahren war, hatten mich die anderen Mieter aus den Fenstern angesehen und mir war sofort aufgefallen, dass ein Auto vor dem Haus gefehlt hatte. Beim Betreten der Wohnung war mir bereits klar gewesen, dass mein Vater an diesem Tag in der Früh gestorben war.
Nach der Erkrankung meiner Mutter waren wir damals noch nicht wieder richtig zusammen gewachsen, und dann hatte ich meinen Vater für immer verloren.
Vor meinen Augen sehe ich noch, wie mein Vater mich als Kind, ich war nicht sehr groß, auf seinen Schultern in eine Gaststätte oder in die Sportgaststätte getragen hatte. Seine große Leidenschaft hatte dem Fußball gegolten. Ebenfalls erinnere ich mich mit einem Lächeln, als ich bei meinem Vater auf dem Schoß gesessen war und wir gemeinsam Zeichentrick- und Tierfilme angesehen hatten. Wie stolz war er gewesen, als ich im weißen Kleid zur Kommunion gegangen war! Die Firmung hatte er jedoch nicht mehr miterleben können. Leider sind es nur wenige Erinnerungen an diesen Zeitraum, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass mein Vater auf dem Steinbruch gearbeitet hatte und müde und erschöpft immer nach Hause gekommen war.
Gleichzeitg gibt es aber auch die Familientragödie, die uns bis heute begleitet. Ein LKW-Fahrer hatte mit über 100 km/h fast ungebremst das Auto gerammt, in dem mein Vater gesessen hatte. Bei Gericht hatte sich herausgestellt, dass es der vierte Unfall des LKW-Fahrers gewesen war.
Das Ergebnis: ein Querschnittsgelähmter, ein Rollstuhlfahrer und mit meinem Vater zwei Tote. Das Urteil war ein Schlag ins Gesicht gewesen. Der LKW-Fahrer hatte nur eine kleine Geldstrafe erhalten, und für kurze Zeit war ihm der Führerschein abgenommen worden, sonst nichts. Man hatte damals keine höhere Strafe erlassen, da er mehrfacher Familienvater gewesen war und keinen anderen Beruf als LKW-Fahrer ausüben konnte. Bei dem damaligen Richterurteil hatte anscheinend keine Rolle gespielt, dass andere Familien einen Vater und Ernährer verloren hatten.
Heute, über 45 Jahre später, würde das Richterurteil sicherlich anders ausfallen.
Meine Mutter war damals mit den Vorbereitungen (einschl. der schriftlichen Arbeiten) für die Beerdigung überfordert gewesen, sodass ich mit meinen elf Jahren die Beerdigung meines Vaters mitorganisiert hatte. Danach war mir sofort klar gewesen, dass ich meinen Wunsch, Jura oder Kunst zu studieren, aufgeben musste. Stattdessen hatte ich die Realschule besucht anstelle des Gymnasiums.
Während viele meiner damaligen Mitschülerinnen Hobbys gepflegt hatten, hatte ich meine Zeit der Grabpflege gewidmet, um meinem Vater nah zu sein, und hatte gezeichnet sowie viel gelesen, um den notwendigen Abstand von alldem zu erlangen.
Nach meiner kaufmännischen Ausbildung waren meine Mutter und ich in eine große Wohnung mit Zentralheizung, größerem Bad und Balkon gezogen – ein echter Luxus im Vergleich zur vorherigen kleinen Wohnung mit Ölofen. Das Öl hatte man noch im Keller aus dem Öltank gepumpt und mit der Kanne in die Wohnung getragen. An den Ölgeruch hatte man sich schon längst gewöhnt gehabt. Das alte kleine Bad hatte erfordert, dass das Wasser zwei Stunden vorher noch mit Holz aufgeheizt hatten werden müssen. Mehrere Personen hatten auch nicht hintereinander baden können, weshalb es Badetage gegeben hatte. Statt eines Balkons hatten wir eine Gemeinschaftswiese, auf der jeder seine Wäsche aufgehängt hatte und wir Kinder uns vergnügt hatten.
Kurz darauf hatte ich meinen Arbeitgeber gewechselt und hatte Richtung Starnberg angefangen zu arbeiten. Ein halbes Jahr später hatte ich ein kleines schnuckeliges Haus zur Miete gefunden, wo die Hausbesitzer mich wie eine dritte Tochter aufgenommen hatten. Am Wochenende war ich häufig zu meiner Mutter gefahren, die ich sehr lange finanziell unterstützt hatte, da die Wohnung sonst für sie unerschwinglich gewesen wäre.
In dieser Zeit hatte ich auch begonnen Seminare für Rhetorik, Kommunikation, Konfliktbewältigung …zu besuchen, die ich in den letzten Jahren immer wieder aufgefrischt habe.
Anfang der 90er Jahre war mein damaliger Arbeitgeber Richtung Erding gezogen, was von meinem Wohnort aus genau die andere Seite von München bedeutet hatte. Ich hatte damals nicht ewig mit der S- und U-Bahn sowie dann auch noch mit dem Bus fahren wollen, also hatte ich mich nach einer neuen Arbeitsstelle umgesehen. Gleichzeitig war mir das Minihaus, das nach dem Krieg gebaut worden war, wegen Eigenbedarf gekündigt worden. Die Tochter der Vermieter hatte sich scheiden lassen und war zu ihren Eltern zurückgekehrt. Was nun? Ich war nicht bereit gewesen, wie meine Kollegen, für einen qm kalt 20 Mark an Miete zu bezahlen. Währenddessen hatte ich meinen späteren Ehemann, mittlerweile Exmann, kennengelernt, der zu dieser Zeit in Würzburg gelebt hatte. So war ich nach Würzburg gezogen und hatte dort mit allem wieder bei O angefangen.
Die Arbeitssuche, standesamtliche- sowie kirchliche Trauung, der Grundstückskauf und Hausbau hatten diese Zeit geprägt.
Ich hatte mein Potential im Planen und Organisieren entdeckt, sei es beim Hausbau oder bei der Gestaltung des Gartens. Mein Sinn für Farben und Harmonie war ebenfalls noch stärker zum Vorschein gekommen.
Ein Kindernachwuchs hatte sich bis dahin und auch später – leider oder, sollte ich jetzt in meinem Alter sagen, Gott sei Dank – nicht eingestellt.
Wir waren damals noch nicht lange in das Haus mit dem viel verbauten Holz eingezogen gewesen, als mein damaliger Mann wieder öfter beruflich mehrere Tage von zu Hause weg gewesen war. In dieser Zeit war der Gedanke, einen Collie als Wachhund zu kaufen, immer mehr gereift gewesen.
Max(i), ein viermonatiger Colliewelpe war daraufhin bei uns eingezogen. Er hatte von einer Familie gestammt, die ihn nicht mehr hatte halten dürfen, da er angeblich zu wachsam gewesen war. Bei uns war er jedoch tiefenentspannt gewesen. Wir hatten immer gelacht, wenn der Besuch durch den Garten ins Wohnzimmer gekommen war und Maxi nicht einmal mit den Wimpern gezuckt, geschweige gebellt hatte. Zum Schafe hüten hätte er nicht getaugt.
Als er etwas über ein halbes Jahr alt gewesen war, waren wir bei meinem Bruder eingeladen gewesen. Dafür hatte ich einen Mainzer Käsekuchen gebacken und ihn auf die Arbeitsfläche zum Auskühlen gestellt gehabt. Nach dem Duschen hatte ein großes Stück davon gefehlt und seine Zähne hatten sich links und rechts auch verewigt gehabt. Also hatte ich großzügig die Seiten abgeschnitten gehabt. Als wir alle am Tisch gesessen und uns den Kuchen schmecken lassen wollten, hatte ich von meinem Schlingel erzählt, dass er Käsekuchen liebt. Was soll ich sagen, während ich dies am Tisch zum Besten gegeben hatte, war Maxi unter den Tisch gekrabbelt gewesen und hatte seelenruhig mein Stück Käsekuchen vom Teller gefressen. Welch ein Gelächter! Von da an war Käsekuchen seine Leibspeise gewesen.
Wenn ich meine Mutter besucht hatte, hatte ich Maxi ab und zu mitgenommen gehabt. Sie hatte damals gesagt : „Wenn er ein Mensch wäre, dann wäre dies Dein Traumpartner.“ Er hatte immer gewusst, wann ich das Büro verlassen hatte und etwa 35 Minuten später die Gartentüre aufschlossen hatte. Wenn es mir wegen meiner Wirbelsäule nicht gut gegangen war, dann hatte er mich ins Schlafzimmer begleitet, sich auf den Boden neben meinem Bett gesetzt gehabt. Dabei hatte er seinen Kopf auf meine Decke gelegt und mich angeschaut gehabt.
Maxi war auch ein guter Geschichtenerzähler gewesen. Beim Autofahren hatte er meinem damaligen Mann immer in verschiedenen Tönen leise ins rechte Ohr gebellt. In der Nachbarschaft hatte man gesagt, er solle eine neue Story erzählen. Maxi hatte so viele verschiedene Töne benutzt, wie kein anderer Hund darauf.
Es war nicht verwunderlich gewesen, dass wir uns dann einen zweiten Hund zugelegt hatten. Amy, eine Colliehündin, war fast verhungert auf der Landstraße eingefangen worden. Die beiden Hunde hatten sich verstanden, indem jeder den anderen so sein ließ, wie er war – klüger als manch ein Mensch. Maxi hatte meine Nähe gesucht, während Amy den ganzen Tag den Gartenzaun entlang gelaufen war. Sie hatte anscheinend nie im Haus gelebt, sondern nur in einem großen Zwinger. Es hatte sechs Monate gedauert, bis sie Vertrauen zu uns gefunden hatte und freiwillig ins Haus gegangen war.
So waren die Jahre ins Land gegangen. Maxi hatte sich in dieser Zeit zur Wasserratte entwickelt gehabt. Er hatte immer den kleinen grünen Gummireifen gebracht, wenn es heiß gewesen war, und das hatte bedeutete: Wir gehen ans Wasser.
Eines Tages hatte Maxi nach meinem damaligen Mann geschnappt. Den Hodentumor hatte er überlebt, aber den Gehirntumor, das hatten wir gewusst, schafft er nicht. Kurz darauf waren wir noch zu einer empfohlenen Tierheilpraktikerin gefahren, die uns keine Hoffnung gemacht hatte. (Ich bin noch heute mit meinen Hunden bei ihr. Sie hat nie eine falsche Diagnose gestellt und steht mir immer noch zur Seite. Dafür danke ich dieser wunderbaren Frau.) Abends, als wir zu Hause gewesen waren, hatte ich noch Maxis Decken frisch aufgeschüttelt und ihn darauf gelegt. Er hatte sich noch einmal umgeschaut und dann seinen Kopf auf meine Schulter gelegt, mich noch kurz mit seiner langen Nase angestupst und mir in die Augen gesehen. Dann war er für immer eingeschlafen.
In der Nacht zum Todestag von Maxi hatte ich zum ersten Mal einen Traum, der sich bis heute vor jedem Abschiedstag eines geliebten Hundes wiederholt hat. Ich habe gelernt, diesen Alptraum zu neutralisieren.
Jetzt hatte ich zum ersten Mal etwas Geliebtes an den Krebs verloren, was sich im Laufe meines Lebens immer wiederholen sollte.
Wir hatten einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Wir hatten die Hündin Amy weggesperrt, anstatt sie an ihrem toten Hundekumpel Maxi schnüffeln zu lassen. So hatte sie auch nicht gesehen, wo wir ihn begraben hatten. Sie hatte sehr lange gesucht und getrauert, ohne zu wissen, dass er nicht mehr kommt.
Bis dahin hatte ich geglaubt, man empfindet nur einmal für ein Tier so wie ich für Maxi.
Nach einem halben Jahr waren wir wegen einer weißen Colliehündin zu einem Tierschutzverein für Collies gefahren. Doch die Liebe auf den ersten Blick war von allen Seiten ausgeblieben.
Im Garten waren zwei Collierüden schutzsuchend aneinandergeschmiegt in einer dunklen Ecke gelegen. Der Anblick des älteren Rüden hatte mir in der Seele weh getan; ich hatte das Leid in seinen Augen gesehen. Ich war auf allen Vieren zu ihm gekrochen, da er aus der Ecke nicht fliehen hatte können, und hatte sein Gesicht entdeckt, das mit Löchern übersät gewesen war. Er war das schwächste Glied bei der Züchterin, besser gesagt Vermehrerin, gewesen. Gegen Huskys und Chow Chows hatte er mit seinem sanften Charakter keine Chance gehabt. Ich hatte seinen Kopf in meine Hände genommen und ihm versprochen, dass er bis zum Ende bei mir bleiben würde.
Damals hatte ich noch nicht geahnt, welch ein Kampf das werden würde.
Diese beiden Hunde hatten sich verstanden, aber Hundekumpels waren sie erst später geworden, als er mit uns endlich gemeinsam laufen konnte.
Toby, wie ich meinen zweiten Rüden genannt hatte, hatte in den 3,5 Jahren bei der Vermehrerin nicht nur äußerliche Verletzungen davongetragen. Auch gesundheitliche Mängel aufgrund schlechter Ernährung, mangelnder Bewegung und auch fehlender Liebe waren offensichtich geworden. Sein Herz, die Lungenflügel und die Beine waren nicht in Anspruch genommen worden. Ich hatte mir einen Hund mit 33 kg geholt, den ich über sechs Monate mehrmals täglich in den Garten getragen hatte. Ansonsten war er auf dem Läufer neben meinem Bett gesessen oder gelegen und hatte auf mich gewartet, dass ich vom Büro heimkam. Mein damaliger Mann hatte nicht in seine Nähe gehen können; der Rüde hatte anscheinend viel Schlechtes von Männern erfahren.
Was war ich stolz gewesen, als ich zum ersten Mal einige Schritte mit Toby um das Haus gegangen war! Es existiert ein Foto, auf dem er voller Zuversicht in den Himmel schaut, als wolle er sagen: „Jetzt habe ich es geschafft. Ich bin endlich angekommen.“
Inzwischen war Amy älter geworden und eines Tages hatte ich zu meinem damaligen Mann gesagt: „Da stimmte doch etwas nicht. Sie hatte jetzt schon ewig an diesem Grashalm gerochen.“
Die Hündin hatte dank der Heilpraktikerin noch eine schöne, wenn auch leider nur kurze Zeit bei uns gehabt. Sie war an einem Nasentumor, der auf den Aufnahmen der Tierklinik deutlich sichtbar gewesen war, verstorben. Der Krebs hatte fast alle Knochen vom Gesicht zerfressen.
Jeder hatte anders getrauert. Daher war es keine Überraschung gewesen, dass wir wieder bei derselben Tierhilfsorganisation eine Hündin für Toby geholt hatten. Jule, eine fünf Jahre alte Collie Hündin, die die Besitzer, als sie sich getrennt hatten, einfach bei der Tierärztin zum Einschläfern abgegeben hatten, weil sie Milchleistenkrebs gehabt hatte. Die Tierärztin hatte die Hündin operiert und dem Tierschutz übergeben.
Sie war schon eine Maus gewesen. Bei uns zu Hause angekommen hatte sie sofort alles inspiziert und für sehr gut empfunden. Sie schien damals zu sagen: „Hier bin ich und hier bleib ich.“ Leider hatte ich dieses Versprechen, das ich ihr im Stillen gegeben hatte, am Ende nicht verwirklichen können.
Als mein erster Collie Max verstorben war, war ich lange Zeit ein Schatten meiner selbst gewesen. Meine Haare waren am Ansatz plötzlich grau geworden und die Freude an vielem war verschwunden gewesen. Meine Mutter hatte mich immer wieder ermahnt gehabt, dass ich nach vorne sehen und die Trauer überwinden müsse, sonst würde ich krank werden. Ich hatte damals nur an die seelischen Folgen gedacht, doch sie hatte sowohl seelisch als auch körperlich gemeint. Wie recht sie gehabt hatte, erfuhr ich später.
Vier Jahre hatte ich mich auf diese Krankheit immer wieder testen lassen. An meinem 42. Geburtstag hatte ich die Gewissheit erhalten: Jetzt hatte es mich erwischt. Ich hatte mir mehrere Meinungen eingeholt, doch das Ergebnis war immer dasselbe geblieben. Mein damaliger Mann hatte mir nicht geglaubt und er war auch keine Unterstützung gewesen, stattdessen hatte ich mich noch einsamer und verlassener gefühlt, mehr als jemals zuvor. Ein Satz, den er mir damals gesagt hatte, hallt noch heute in meinen Ohren und wird mir immer in Erinnerung bleiben. An diesem Punkt war mir klar geworden, dass ich so wie die letzten Jahre nicht mehr weiterleben wollte und konnte. Wenn ich damals daran hätte sterben sollen, dann nicht mit diesem Mann an meiner Seite. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht geahnt, wie stark ich sein kann und welche Kräfte in mir stecken, wenn es darauf ankommt. Man sagt: „Der Mensch denkt, und Gott lenkt.“ Erst später hatte ich die vielen Parallelen zu dem Leben von meiner Mutter erkannt.
Haben Sie keine Angst. Es geht mir seit vielen Jahren bzgl. dieser damaligen Erkrankung sehr gut, nur leider macht mir meine Wirbelsäule manchmal zu schaffen. Man wird halt älter.
Es war alles ganz anders verlaufen als erwartet. Es hatte einen Rosenkrieg über mehrere Jahre gegeben. (Hierzu schreibe ich jedoch nichts weiter. Ich bitte um Ihr Verständnis.) Am Ende war es um die Hunde gegangen, die jeder für sich beansprucht hatte. Im letzten Gerichtstermin hatte ich dem Exmann die Hündin Jule gegeben, in der Hoffnung, den Rosenkrieg zu beenden. Sie hatte das Grundstück mit eingezogenem Schwanz und hängendem Kopf verlassen, während mein Rüde Toby sich nicht mehr von dem Exmann streicheln hatte lassen. Dieses Bild hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt, denn ich hatte auch Jule versprochen, dass sie bis zu ihrem Ende bei mir bleiben würde!
Circa 18 Monate nach der Bestätigung meiner Krankheit durch die Schulmedizin und noch lange vor meiner Scheidung hatte sich meine Mutter über Lustlosigkeit, Abgeschlagenheit und Desinteresse geäußert. Daraufhin hatte sie sich Vitamin B12 Ampullen spritzen lassen, was für kurze Zeit geholfen hatte, doch bald war alles wieder beim Alten gewesen und ein Test hatte ihre Vermutung bestätigt.
Bei einem gemeinsamen Einkauf hatte sie nebenbei erwähnt, dass sie den Gebärmutterkrebs überlebt habe, aber den Darmkrebs nicht schaffen werde.
Am nächsten Tag hatten wir das Thema Generalvollmacht mit Patientenverfügung besprochen. Gleich darauf hatte sie mich gebeten, für ihren runden Geburtstag nichts zu organisieren. Am Abend war ich mit dem Zug nach Hause gefahren und hatte sofort einen Termin beim Rechtsanwalt für die notwendigen Unterlagen vereinbart.
Eine Woche später hatte ich die Generalvollmacht einschließlich der Patientenverfügung zu meiner Mutter mitgebracht. Wir hatten alles besprochen und beide unterschrieben. Nur Papier ist geduldig; was die Zukunft wirklich bringen würde, war zu diesem Zeitpunkt ungewiss gewesen.
Obwohl wir diskutiert hatten, dass bei älteren Menschen der Krebs langsamer wächst und sie sich noch eine schöne Zeit machen solle, bis die Schmerzen beginnen, hatte sie sich für eine Operation entschieden.
Meine Schwägerin hatte sie zum OP-Termin ins Krankenhaus gefahren. Was ich nicht wusste, war, dass sie die Patientenverfügung nicht abgegeben hatte, sie hatte falsch herum am Boden ihrer Reisetasche gelegen. Am nächsten Abend hatte ich den Anruf erhalten, dass die OP gut verlaufen sei und ich mich am nächsten Tag wieder erkunden könne.
Am Sonntag spät am Nachmittag hatte ich wieder starke Schmerzen gehabt, wie ich sie inzwischen kannte. Mit Angst hatte ich die Intensivstation angerufen. Man hatte mir mitgeteilt, dass meine Mutter eine Not-OP gehabt hatte und sie ins Koma gefallen sei. Ich solle mit dem Schlimmsten rechnen. Nach über sechs Stunden NOT-OP und Wiederbelebungsversuchen war sie auf die Intensivstation gebracht worden. Ab diesem Moment war meine Mutter eine andere Frau gewesen. Ihre Augen waren fast durchsichtig geworden, und ihr Blick war oft auf das Fenster gerichtet gewesen.
Hier hatte sich gezeigt, dass ihre Entscheidung, die Patientenverfügung nicht abzugeben, richtig gewesen war.
In der Zwischenzeit hatte ich für meine Mutter einen Platz im gewünschten Altenheim bekommen, in dem schon ihre Mutter und zuvor auch ihre Oma bis zum Tod gelebt hatten. Ich hatte sehr bedauert, dass es kein Einzelzimmer gewesen war, aber es hatte sich als genau richtig herausgestellt. Die Frau im Zimmer war für meine Mutter zu einer Art Aufgabe geworden, sich am Ende noch um jemanden zu kümmern.
Interessenlosigkeit war wieder zurückgekehrt. Es hatte schon etwas Überredungskunst gekostet, damit sie das Angebot zum Backen, Kochen, Singen und Tanzen angenommen hatte. Kennen Sie das? Ich hatte mein Leben lang gekocht und gebacken, singen konnte ich auch nicht und das Tanzen war schon ewig her gewesen.
Als ich am Wochenende wieder bei ihr gewesen war, hatte sie gestrahlt und gemeint, dass es eine sehr gute Entscheidung gewesen war, dass sie das Angebot angenommen hatte. Das Backen und Kochen hatten sie aufgeteilt und dabei viel gelacht, denn jeder hatte es in der Vergangenheit etwas anders gehandhabt. Singen, jeder hatte sein Bestes gegeben und das Tanzen war wirklich schön gewesen. Jeder hatte sich zu der Musik bewegt, egal ob im Rollstuhl, mit Rollator oder Gehbehinderung. Meine Mutter hatte sich durch ihren Willen wieder etwas Lebensqualität zurückerobert gehabt.
Als ihr 80. Geburtstag näher gerückt war, hatte sie mich gebeten: „Bitte organisiere doch etwas mit Kuchen und … .“ Ich hatte bereits bemerkt, wie es ihr ging und aus eigener Initiative etwas für diesen Tag bestellt. Ihr runder Geburtstag war auf einen Wochentag gefallen, und ich hatte nicht von Würzburg weggekonnt. So war ich am Freitag für das Wochenende wieder zu ihr gefahren. Als ich in ihr Zimmer gekommen war, hatte sie über das ganze Gesicht gestrahlt. Sie hatte so viel zu erzählen gehabt! An ihrem Geburtstag war musiziert und gesungen worden, und sogar der Bürgermeister und der Pfarrer waren bei ihr zu Besuch gewesen. Früher hätte sie darüber nur gelacht. Ihre ganzen Geschwister waren teilweise von weit her gekommen, um sie zu feiern.
Weihnachten hatten sie im Heim ebenfalls sehr schön gefeiert, und wir Kinder hatten sie während der Feiertage abwechselnd besucht.
Im neuen Jahr hatte sie mich gefragt, wann die einzelnen Geburtstage meiner beiden Brüder im Januar wären. Als ich ihr von ihrem jüngsten Sohn erzählt hatte, der Ende Januar Geburtstag hat, hatte sie gemeint: „Noch so lange!“ Es war langsam auf das Ende des Januars zugegangen, als sie mich kurz vor meiner Heimreise gefragt hatte, ob ich ihr ihre schwarze Samthose und ihren Lieblingspullover holen könne. Ich hatte ihr erklärt, dies dies jetzt nicht mehr möglich sei, da mein Zug gleich abfahren würde, aber ich hatte versprochen, die gewünschte Kleidung am kommenden Freitag mitzubringen. Sie hatte genickt und gesagt, das würde noch reichen. Darauf hatte sie mich auf eine eigenartige Weise geküsst. Dieser Moment lässt mich noch heute, über zehn Jahre später, in Tränen ausbrechen. Es hatte sich für mich seltsam angefühlt, ich hatte es beiseite gewischt und gedacht, sie hat einfach ihren emotionalen Moment, wie wir diesen alle manchmal haben. Es war aber der Dank für alles, was ich im Leben für sie und die Familie getan hatte, sowie der letzte Abschied.
Am nächsten Tag, als ich in der Mittagszeit in der Kantine gewesen war, war mir die Gabel aus der Hand gefallen und ich war weinend in mein Büro gelaufen. Als ich die Türe geöffnet hatte, hatte auch schon das Telefon geklingelt. Auf dem Display war die Telefonnummer des Altenheims zu sehen gewesen. Ich hatte bereits gewusst, dass meine Mutter vor zwei bis drei Minuten gestorben war. Dies war mir auch von der Pflegekraft bestätigt worden. Bittend und bettelnd hatte ich ich das Personal angefleht, Wiederbelebungsversuche zu unternehmen. Nach zehn Minuten hatte ich den Anruf erhalten, dass man es nicht geschafft hatte. Außerdem war in dem Zimmer von meiner Mutter die Patientenverfügung gefunden worden, in der sie Wiederbelebungsversuche strikt abgelehnt hatte.
Jetzt hatte ich, als ihre Tochter, mich gegen die aufgesetzte und unterschriebene Verfügung entschieden und gehandelt gehabt. Nennen Sie es Unverständnis oder Egoismus meinerseits, dass meine Mutter es nicht geschafft hatte, wahrscheinlich war es damals beides gewesen.
Viele Jahre hatte ich mir Vorwürfe gemacht, hätte ich es doch mit meinem Gewissen vereinbaren müssen, wenn die Wiederbelebungsversuche positiv verlaufen wären, meine Mutter aber ein totaler Pflegefall gewesen wäre.
Auf der Beisetzung meiner Mutter waren alle Familienangehörigen noch einmal versammelt. Ich hatte nicht gewusst, dass dies für einige das letzte Mal sein sollte.
Nach Pfingsten hatte die Morphiumpumpe bei meinem Onkel, dem jüngeren Bruder meiner Mutter, nicht mehr geholfen. Als er einige Zeit später für immer eingeschlafen war, hatten wir es als Erlösung angesehen. Vierzehn Tage nach dem Tod meines Onkels hatten wir erfahren, dass ein anderer jüngerer Bruder meiner Mutter an Leberkrebs verstorben war. Seine Frau war drei Tage später im Krankenhaus ebenfalls an Krebs gestorben.
Innerhalb von sechs Monaten waren vier Menschen gestorben: meine Mutter, zwei Onkel und eine Tante. Die Ursache war immer dieselbe gewesen.
Nach dem Tod meiner Mutter und meiner Scheidung war ich mit einem Schuldenberg konfrontiert gewesen. Jeden Monat hatte ich eine Liste mit meiner variablen Kosten erstellt, die ich so gering wie möglich gehalten hatte. Anschaffungen, die nicht lebensnotwendig waren, hatte es nicht gegeben. Einen Fernseher hatte ich geschenkt bekommen, und vieles hatte ich günstig gebraucht gekauft. Im Nachhinein hatte mir die Bank gesagt, dass ich keinen Kredit in dieser Höhe erhalten hätte, wenn sie gewusst hätte, dass ich meine Arbeitszeit reduziert hatte.
In dieser Zeit hatte sich sehr schnell gezeigt, wer wirklich meine Freunde waren. Eine Freundin hatte mir sogar Geld angeboten, obwohl ihr Mann zu dieser Zeit arbeitslos gewesen war. Eine andere meinte: „Du kannst immer mit deinem Hund zu mir kommen, wenn es eng wird.“ (Von den gemeinsamen Bekannten hatte ich mich noch kurz vor der Scheidung getrennt.)
Gesundheitlich war es mir ebenfalls nicht sehr gut gegangen. Heute ist bekannt, dass Trauer und Stress chronische Krankheiten noch schneller ausbrechen und verstärken können. Mein Hund Toby war immer schwächer geworden, und unsere Spaziergänge immer kürzer geworden. Eines Tages im Herbst hatte ich mit ihm unter einem Walnussbaum in der Nähe unseres Hauses gesessen, einem Ort, den wir an schönen Tagen oft aufgesucht hatten. Er hatte dort seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt, während ich ihn mit Tränen in den Augen gestreichelt hatte; mir war bewusst gewesen, dass unsere gemeinsame Zeit nur noch sehr begrenzt war. Eines Tages war eine Frau, die in der Nachbarschaft wohnte und vom Alter her meine Mutter hätte sein können, auf uns zu gekommen und wir hatten über die Liebe zu Tiere gesprochen. Sie hatte kurz vorher ihre Katze verloren.
Mein Rüde war immer schwächer geworden. Ich hatte ihn oft wieder auf die Beine gestellt, da er nicht mehr alleine aufstehen gekonnt hatte. Eines Freitags war ich von der Arbeit nach Hause gekommen, und mein Toby war nicht wie gewohnt leise bellend hinter der Türe gestanden. Er war auf seiner Hundematratze im Schlafzimmer gelegen und hatte mich mit traurigen Augen angesehen. Aufgrund des Alptraums hatte ich bereits gewusst, dass unsere gemeinsame Zeit abgelaufen war. Der Anruf bei meiner Tierheilpraktikerin hatte dies bestätigt. Hatte Toby doch mehr als sieben Leben gehabt! Mit speziellen Bachblüten war er ruhiger geworden und hatte zwischendurch immer wieder etwas geschlafen. Ich war neben ihm auf dem Fußboden gelegen und hatte ihn gestreichelt, während ich unsere zehn gemeinsamen Jahre Revue passieren hatte lassen. Am Samstagmorgen hatte er sich noch einmal aufgestellt, hatte seinen wunderschönen Kopf mit den traurigen Augen auf meine Schulter gelegt. Dabei hatte er mit seiner langen Nase meine Nase berührt. Dies war sein Abschiedsgeschenk, bevor er für immer die Augen geschlossen hatte.
Zu wem hätte ich damals gehen können, um mit meiner Trauer fertig zu werden? Meine Mutter lebte nicht mehr, meine Freunde hatten keine Hunde, und die eine Freundin mit Hund war weggezogen. So hatte ich mich an die Frau gewandt, die kurz vorher ihre Katze begraben hatte. Wir hatten viel über den Verlust unserer Tiere gesprochen. So hatten wir uns gegenseitig geholfen. Mit der Zeit hatte ich mehr über ihr Leben erfahren gehabt.
Meine Freundin war sehr jung aus ihrem Elternhaus ausgezogen und hatte schnell selbst eine Familie gegründet. Das Glück war jedoch nicht von Dauer gewesen. Als die Kinder erwachsen waren, hatte sie sich scheiden lassen.
Auf einer Kur hatte sie mit Mitte fünfzig einen verheirateten Mann kennengelernt, der wesentlich jünger war als sie. Ich erinnere mich noch gut, wie sie damals lächelnd erzählt hatte, dass sie diese Begegnung vor über 15 Jahren als flüchtigen Flirt abgetan hatte. Was wollte dieser gut aussehende junge Mann mit einer bildhübschen, zierlichen, blonden Frau von einer kräftigen, dunkelhaarigen Frau, die einige hundert Kilometer von ihm entfernt lebte? Eine Woche später hatte er angerufen und war auch gleich mit wenigen Sachen bei ihr in eine kleine Wohnung eingezogen. Sie war überrascht gewesen, aber was hatte sie zu verlieren? Nichts, nur zu gewinnen. In der Zeit bis zur Scheidung hatte sie die Nochehefrau ihres Lebensgefährten kennengelernt – hübsch anzusehen, aber in der Küche eine Katastrophe. Das Geld war für Kleidung und Kosmetik ausgegeben worden.
Nach der Scheidung von der blonden Schönheit hatten die Beiden sehr schnell geheiratet. Das Hochzeitsfoto habe ich noch vor Augen. Zwei reife Menschen, die in ihrem Leben schon mehrmals durch die Hölle gegangen waren, sahen sich verliebt, aber ängstlich an, wie zwei ältere Menschen, die schon längst verlernt hatten, an das große Glück zu glauben.
Dieses Glück hatte sieben Jahre angehalten. Sie hatte nicht mehr jeden Cent mehrmals umgedreht. Sie hatte sich Kleidung und Schuhe in einem guten Geschäft geleistet. Ebenfalls war sie mit ihrem Mann mehrmals in den Urlaub geflogen, von dem sie noch Jahre später gezehrt hatte. Nachdem sie ihre Schwiegermutter und ihren zweiten Mann aufgrund von Bauchspeicheldrüsenkrebs jeweils bis zum Tod gepflegt hatte, war sie in die Nähe von mir gezogen. Wir waren uns aber erst in unserer Not über den Weg gelaufen.
Aus guten Gesprächen hatte sich eine sehr innige Freundschaft entwickelt, wie man sie im Leben nur selten findet. Wir hatten sehr viel voneinander gewusst und hatten gespürt, wenn es der anderen nicht gut gegangen ist. So war es auch ganz normal gewesen, dass ich ihr damals von einem neuen Hund erzählt hatte, der mein Leben bereichern solle.
Sie fragen sich sicherlich, warum ich so viel über diese Frau geschrieben habe? Ganz einfach: Es ist mir ein Bedürfnis, diese wunderbare Freundin, die für mich fast wie ein Mutterersatz gewesen war, mit mehr als einem Satz zu würdigen.
Mit Mitte fünfzig hatte sie, nachdem sie seelisch und körperlich am Ende gewesen war, den Neuanfang gewagt. Dass ihr Glück ein viel jüngerer Mann sein würde, der bereit gewesen war, einige hundert Kilometer für sie umzuziehen, damit hätte sie im Traum nicht gedacht.
Nach dem Tod von Toby, meinem Colliemischlingsrüden, hätte ich über den Tierschutz Sheltie-Rüden, kastrierte und bereits erwachsene Hunde erhalten können. Wunderschöne Tiere, aber mein Herz war noch nicht bereit für einen neuen Hund gewesen. Wenn ich meine gewohnten Wege gegangen war, hatte ich immer noch meinen großen, ruhigen Rüden neben mir gesehen, der mich ansah und mich verstand. Wie hätte da ein neuer Hund diesen Platz einnehmen können?
Als ich mental wirklich bereit gewesen war, hatte ich keinen Sheltie oder Collie mehr über den Tierschutz bekommen. In dieser Zeit war dann der Gedanke aufgekommen: Vielleicht war das gar nicht mehr meine Rasse. So hatte ich die Seite von „Windhunde in Not“ besucht. Einen Abend vorher waren Fotos von fünf Barsoi-Welpen ins Portal gestellt worden. Als ich dieses eine Foto eines kleinen, dürren, weißen Körpers mit riesengroßen, ängstlichen Augen und den Kopf nach unten gebeugt sowie eingezogenen Schwanz gesehen hatte, war es um mich geschehen gewesen. In diesem Moment war alles andere egal gewesen: Rasse, Größe – ausgewachsen so groß wie ein Minipferd, Geschlecht -weiblich, Welpe und unerzogen. Ja, wo die Liebe hinfällt!
So war Katy bei mir eingezogen – ein Hund, der mein Leben auf den Kopf stellen sollte. Stubenrein war sie schnell gewesen, aber ihre Zähne waren ein Werkzeug gewesen, das man nicht unterschätzen durfte. War doch alles angenagt worden. Neun Paar Schuhe waren im Müll gelandet. Es hatte keine Rolle gespielt, ob die Schuhe aus Leder oder Stoff, die Sohle aus Kunststoff, Plastik oder Holz waren – am Ende hatten diese immer ausgesehen wie Emmentaler. Es war schnell klar gewesen: Entweder mussten die Schuhe sauber in den Schuhschrank oder ich stellte sie zum Auslüften auf den Kachelofen. Das Holzgitter zur Abtrennung zum Wohnzimmer war auch sehr schnell zerbissen worden.
Essen hatte ich über den Kopf getragen und auf den Tisch gestellt, sonst wäre der Teller oder die Tasse leer gewesen, bevor ich selbst etwas davon hatte. Beim ersten Weihnachtsbaum waren die unteren Zweige abgebissen worden, und die Kugeln sowie der Weihnachtsschmuck am Boden gelegen.
In dieser Zeit hatte ich oft mit Katy meine Freundin besucht. Dabei hatte ich ihr von den vielen Dummheiten meines Welpen erzählt. Das Lächeln war ihr damals schon schwer gefallen; sie hatte schon wieder an Gewicht verloren. Ich hatte ihr vorher noch eine weiße warme Fließjacke gekauft und die alte weggeworfen, weils sie bereits immer so schnell gefroren hatte. Die Ärztin hatte ihr gerade mitgeteilt, dass sie noch mehr an Gewicht verlieren würde. Sie hatte bestens Bescheid gewusst über diese Art von Krebs.
Zwölf Tage später hatte sie im Koma gelegen, mit einem entspannten und man könnte sagen glücklichen Gesicht. Ich hatte ihre Hand gehalten, ihre Wange gestreichelt und von unserem Kennenlernen, ihrem 70. Geburtstag, den wir gemeinsam gefeiert hatten, und den vielen gemeinsamen Momenten erzählt. Am Ende hatte ich noch ein Lied gesummt und ihr im Stillen gewünscht, dass sie endlich loslassen und gehen dürfe.
Am nächsten Tag, nachdem ihre Kinder dagewesen waren, war sie ruhig eingeschlafen.
Innerhalb von 21 Monaten hatte ich drei Personen an dem tödlichen Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren: meine Cousine mit 50, eine weitere Cousine mit 47 und meine Freundin mit 71 Jahren.
Katy war inzwischen etwas größer geworden und war mit einem Sprung auf die Mülltonne gehüpft, um von dort aus den Zaun zu überspringen. So war es dazu gekommen, dass ich alles hoch eingezäunt habe. Freunde sagen: Alcatraz ist nichts dagegen! Was machte man nicht alles für ein Springpferd?
In dieser Zeit hatte Katy ihre Hundefreundin Rennsemmel, auch Liselotte genannt, kennengelernt. Sie ist eine Mischung aus Dackel und belgischem Schäferhund und für mich sieht die Stirn aus, wenn die Hündin ihr Gesicht verzieht, als wäre auch eine Dogge im Spiel gewesen. Sie war bis dahin der einzige Hund, der mit ihr beim Laufen und Springen mithalten konnte.
Als die Besitzerin den Arbeitgeber gewechselt hatte, hatten wir uns immer seltener gesehen und ich hatte es satt gehabt, meine Hündin vor dem Wohnzimmerfenster oder vor der Garteneingangstüre sitzend und leise vor sich hinjammernd, vorzufinden. Also musste ein zweiter Hund her, der mit meiner Gaga Hündin zurechtkommt und vor allem mithalten kann beim Spielen.
Meine Bemühungen, über den Tierschutz einen zweiten Windhund zu erhalten, waren leider erfolglos verlaufen. Entweder waren die Hunde zu alt oder sie waren ebenfalls ein Wirbelwind gewesen. So war ich zu einer Züchterin gefahren, die mir damals einen sehr guten Eindruck vermittelt hatte.
Beim ersten Besuch hatte ich der Züchterin erzählt, dass ich mich in den kleinen blaugrauen Welpen verliebt hatte. Sie hatte mich gewarnt, dass diese Hündin, als Letzte vom Wurf, gesundheitlich sehr anfällig und ebenfalls ein Wirbelwind sei. Die kleine Maus hatte sofort versucht, an mir hochzuklettern und an meiner Nase zu knabbern. Die Züchtern hatte mir stattdessen die weiße, größere Hündin, die ruhiger sei und auch ist, empfohlen. Ich hatte die weiße Hündin eine Weile beobachtet, während sie ihre Geschwister beim Spielen maßgeregelt und mit ihrer kleinen Pfote Kopfnüsse verteilt hatte. Danach war sie zu mir gekommen, hatte sich vor mir hingesetzt und in die Augen gesehen. Das Muttertier hatte ich nur vom Balkon aus gesehen.
Bei meinem zweiten Besuch war das Muttertier nur kurz anwesend gewesen, der kleine blaugraue Welpe war noch müde von der Impfung in einer Ecke gelegen und hatte sich nicht bewegt. Mein Welpe war vorsichtig zu mir gekommen und wartete ab, was ich tun würde – eine Verhaltensweise, die sie bis heute zeigt, wenn sie etwas möchte. Schnell war der Welpenkauf von Statten gegangen.
Ich rate aber jedem Welpenkäufer, sich vor dem Kaufvertrag die Zuchtpapiere beider Elternteile vorlegen zu lassen. Ebenfalls ist es ratsam, sich schriftlich bestätigen zu lassen, dass der Welpe keine genetischen Mängel aufweist.
Als ich dann schließlich mit dem Welpen zu Hause war, hatte ich doch etwas Bammel. Wie würde meine erwachsene Hündin auf diesen weißen Welpen reagieren? Es hatte sich gezeigt, dass meine Sorge bzgl. des Welpen und seiner Farbe unbegründet war. (Katy war als Welpe drei Mal von weißen Schäferhunden und viermal von einem langhaarigen Schäferhund gestellt worden.) Katy hatte Safija, wie ich den Welpen genannt hatte, sofort als ihren Welpen akzeptiert.
Die beiden Barsoihündinnen verstehen sich seit Anfang an bestens. Allerdings wurde meine erwachsene Hündin wieder zum Kindskopf. Safija saß bis vor kurzem noch fragend vor mir, als wollte sie wissen, was Katy wieder für einen Unsinn macht. Einzige Erklärung dafür ist, dass meine erwachsene Hündin Safija zeigen möchte, was man alles Tolles zu Hause anstellen kann. Inzwischen stürzt das gestapelte Holz zusammen, gelbe Säcke liegen schon mal zerrissen im Vorgarten verteilt herum, meine dritte Gartenhortensie hat ebenfalls nicht überlebt. Zuerst hatte man die weißen Blütenrispen abgebissen, danach die Wurzel ausgegraben und zerbissen. Die Erde wird noch öfter umgegraben, sei es, weil Katy dort einen Knochen eingegraben hatte, ein Tier, wie eine Katze, darüber markiert hat oder eine Maus darüber gelaufen ist. Jetzt ist es aber Safija, die den größeren Unsinn im Kopf hat. Langweilig wird es mit den beiden Hunden auf jeden Fall nicht.
Ich habe in meinem Leben noch nie so oft ein Lebewesen auf den Mond schießen wollen, aber auch noch nie so viel gelacht. Das bleibt natürlich auch der Nachbarschaft nicht verborgen. Ganz zu Beginn meinte eine Nachbarin, ich solle doch ein kleines Buch über meine Barsoihündin(nen) und mich schreiben. Es gäbe schon so einiges, worüber man schreiben könnte.
Mein ältester Bruder, mit Anfang 70, war für uns alle ganz plötzlich im April 2023 verstorben. Wir hatten kurz zuvor noch miteinander telefoniert, und er hatte damals gemeint, dass er nicht wisse, ob er überhaupt 75 Jahre alt werden würde. Was würde passieren, wenn er nicht mehr da sei? Wer würde sich um … kümmern? Er hätte noch so viel vor, aber jetzt wäre es zu spät dafür. Er hatte so vieles auf später verschoben und mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen. Das Wasser im Körper (aufgrund des Krebs) hatte ihm beim Rasenmähen das Herz abgedrückt.
Im Oktober 2023 war meine Tante an Krebs erkrankt. Die Frau, die bereits ihren Ehemann an Lungenkrebs und ihre Tochter an Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren hatte. Sie war ein Jahr danach verstorben.
Ende des selben Monats 2023 habe ich erfahren, dass eine meiner vier besten Freundinnen an Darmkrebs erkrankt ist. Sie war wegen starker Gallenkoliken in die Uni gefahren. Nach sechs Stunden hatte sie die ungeschönte Wahrheit erfahren: mehrere verschiedene Krebsarten, befallene Lymphdrüsen und Metastasen im Körper. Die Totaloperation war gut verlaufen, doch im April 2024 wurden erneut Metastasen im Bauch und eine vergrößerte Stelle in der Lunge festgestellt. Sie kämpft jetzt weiter. Was kann ich dazu sagen? NICHTS, außer, dass ich mir von Herzen wünsche, dass sie es schafft und noch viele Jahre bei uns ist. Bemerkenswert ist auch, dass sie ihren Mann mit Krebs bis zum Schluß gepflegt hatte und immer für Ihren Bruder da ist, der an einer seltenen Form von Leukämie leidet.
Kindheit meiner Eltern vor dem zweiten Weltkrieg

Während und nach dem Zweiten Weltkrieg


Meine ersten Erinnerungen

Tod meines Vaters

Schneller Übergang ins Erwachsenenleben

Umzug in eine moderne Wohnung sowie Arbeitsplatzwechsel

Totaler Neuanfang

Normaler Ablauf einer (vergangenen) Liebe

Mein erster eigener Hund

Nichts muss - alles kann - die verletzte Seele

Tod und Neuanfang

Chronische Erkrankung

Patientenverfügung

Erstes Halbjahr und eine Hiobsbotschaft nach der anderen

Keine Zeit für Trauer über den Tod meiner Mutter

Gehen lassen und Beginn einer wahren Freundschaft

Einzug eines Wirbelwindes und Tod einer wunderbaren Freundin

Alte Seele in einem Welpenkörper



Der ewige Krebs

Zum Abschluss:
Ich möchte Ihnen zum Schluss noch Folgendes mitgeben:
Wir leben JETZT und HIER – nicht morgen oder in der fernen Zukunft. Vergessen Sie Sätze wie: „Wenn ich in Rente gehe, dann kaufe ich mir einen Hund oder bereise die Länder, die ich mir schon immer ansehen wollte.“ Wissen Sie, ob Sie dieses Alter überhaupt erreichen?
Ein Unfall oder eine Krankheit kann unser Leben von einem Moment auf den anderen verändern. Daran denken wir aber nicht, wenn es andere betrifft, mit denen wir nichts zu tun haben. Erst, wenn dies einem geliebten Menschen in der eigenen Familie oder im Freundeskreis widerfährt, beginnen wir, über unser Leben nachzudenken und vieles zu hinterfragen.
Hören Sie wieder oder mehr auf Ihren Körper und gehen Sie gleich zum richtigen Arzt. Nehmen Sie die Angebote zur Voruntersuchung wahr. Die Angst vor einer negativen Antwort lässt viele Menschen diesen Gang erst bei großen Schmerzen gehen, wenn Hilfe oft nicht mehr möglich ist.
Schaut man hinter die Fassade von Menschen, die an Krebs erkrankt waren bzw. sind, dann erkennt man häufig, dass sich viele der Personen die Probleme bzw. Krankheiten anderer angenommen und diese so sehr verinnerlicht haben, dass eine Abgrenzung nicht stattgefunden hat(te) .
Übernehmen Sie nie den Rucksack eines anderen. Sie können niemanden seine Last abnehmen, aber sie können zuhören und Denkanstöße geben. Jeder Mensch muss sein Leben selbst leben und seine persönlichen Erfahrungen machen. Lernen Sie, sich abzugrenzen – das ist von entscheidender Bedeutung.
Deshalb nehmen Sie nichts als selbstverständlich: alles kann morgen ganz anders sein.
Hegen und pflegen Sie Ihre Freundschaften, sie diese bereichern Ihr Leben und helfen Ihnen in schwierigen Situationen weiter.
Wenn Sie Single sind, hören Sie auf, sich einen perfekten Partner bzw. eine perfekte Partnerin zu malen. Jeder von uns hat eine Vergangenheit und hat sich körperlich als auch seelisch verändert.
Öffnen Sie sich für Neues, geben Sie etwas Unbekannten eine Chance und bleiben Sie nicht stehen. Ihr Gehirn benötigt etwas Zeit, um Neues zu aktzeptieren, da es vor dem Ungewissen zurückschreckt und an Bekanntem festhällt.
Werfen Sie Ihr Augenmerk auf die positiven Eigenschaften und die vielen Übereinstimmungen des anderen, anstatt sich nur auf das zu konzentrieren, was Sie offensichtlich trennt oder Arbeit bedeutet.
In jungen Jahren hat man Zeit, zusammenzuwachsen. Ab 50 hat man bereits fast zwei Drittel seines Lebens hinter sich, und keiner kann sagen, wann seine Uhr abgelaufen ist. Deshalb sollten Sie nicht von Nichtigkeiten wie Alter, Größe, Haarfarbe, Gewicht, Sportlichkeit, Tiere, … eine eventuelle Beziehung abhängig machen. Hören und vertrauen Sie wieder auf Ihr Bauchgefühl.
Oftmals ist das, was auf den ersten Blick glänzt, nur stark poliert und hält keinem zweiten Blick stand.
Manchmal ist das, was vielleicht nicht Ihre erste Wahl ist, das, was aber viel besser zu Ihnen passt und von Dauer ist.
Das Glück liegt in Ihren Händen. Sie müssen es nur mit den Augen wahrnehmen und ohne zu hinterfragen in Ihr Leben einlassen. Es mag Ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen, aber Glück kommt oft plötzlich und unerwartet, wenn man am wenigsten damit rechnet.
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um aktiv zu werden! Wenn Sie auf der Suche nach einer erfüllenden Beziehung sind, zögern Sie nicht, sich für unser Love Coaching, unsere Eheberatung oder Partnervermittlung zu entscheiden. Lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu Ihrem persönlichen Glück gestalten!
Ich würde mich freuen, Sie begrüßen zu dürfen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
